Europa steht vor einer Rezession, die möglicherweise nicht einmal in der Lage ist, die rekordverdächtige Inflation zu zähmen. Wer hätte gedacht, dass wir uns in einer solchen Situation wiederfinden würden? Der Kontinent, bekannt für seine romantischen Städte und köstlichen Speisen, könnte bald von wirtschaftlichen Turbulenzen erschüttert werden. Lasst uns einen Blick darauf werfen, was uns in den kommenden Monaten erwarten könnte und welche Ereignisse diese Krise auslösen könnten.
Wirtschaftliche aussichten und mögliche ereignisse
Laut einer aktuellen Umfrage von Analysten liegt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Europa bei 45 %, ein Anstieg von 30 % im Vergleich zum Vormonat. Besonders in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, ist die Wahrscheinlichkeit noch höher. Dies liegt daran, dass Deutschland stark von russischem Gas abhängig ist, während die USA dank staatlicher Stimulusmaßnahmen eine geringere Inflationsrate erleben.
Die rolle der energiepreise
Die Inflation in der Eurozone, die 19 Länder umfasst, wird hauptsächlich durch die steigenden Energiepreise verursacht, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft werden. Ein vollständiger Stopp der russischen Gaslieferungen könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU um bis zu 1,5 % reduzieren, insbesondere wenn der kommende Winter kalt ausfällt.
Die warnungen der europäischen kommission
Die Europäische Kommission hat bereits Warnungen herausgegeben. Bei einem durchschnittlichen Winter könnte ein Stopp der Gaslieferungen aus Moskau das BIP um 0,6 bis 1 % senken. Um dieser Herausforderung zu begegnen, plant die Kommission eine Reihe von Empfehlungen an die Mitgliedstaaten, die unter anderem eine Reduzierung von Heiz- und Kühlmaßnahmen umfassen. Aber, Hand aufs Herz, wie effektiv werden diese freiwilligen Maßnahmen wirklich sein?
Die gasreserven und ihre bedeutung
Die größte Herausforderung für die EU in diesem Winter besteht darin, ausreichend Gasreserven zu sichern, um die Spitzenlast für Heizung und Energie zu bewältigen. Der aktuelle Stand der Gasspeicher liegt im historischen Durchschnitt bei über 63 %, was etwa 46 Tagen des Winterverbrauchs entspricht. Dennoch bleibt die Sorge, dass Russland als Reaktion auf die Sanktionen die Gaslieferungen einstellen könnte.
Die unsicherheit über die gaslieferungen
Der North Stream 1-Pipeline ist zur Wartung geschlossen, und es ist unklar, in welchem Umfang die Gaslieferungen wieder aufgenommen werden. Sollte Russland die Gasflüsse auf einem niedrigeren Niveau fortsetzen, könnte die Eurozone bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 am Rande einer Rezession stehen, während die Inflation über 10 % liegt. Goldman Sachs hat die düsteren Szenarien bereits skizziert.
Die herausforderungen für verbraucher und unternehmen
Verbraucher, die Gas zum Kochen und Heizen nutzen, sind sich nicht bewusst, was sie möglicherweise erwartet. Viele sind derzeit durch Preiskapazitäten, Subventionen und langfristige Verträge geschützt. Typische deutsche Haushalte zahlen mindestens 70 % weniger als den Marktpreis für Gas. Doch die Industrie, insbesondere die chemische und Glasindustrie, sieht sich großen Schwierigkeiten gegenüber.
Stagflation und ihre potenziellen auswirkungen
Selbst wenn eine Rezession und Inflation erträglich erscheinen, ist die Bedrohung durch Energieengpässe weitaus gefährlicher. Mangelware könnte dazu führen, dass Staaten Gas zurückhalten, um ihre eigenen Bedürfnisse zu decken, was eine Kettenreaktion in der EU auslösen könnte. Großbritannien hat bereits mit solchen Maßnahmen gedroht, und die Preise für Gas auf dem Großhandelsmarkt zeigen, dass Unternehmen Angst vor einem Zusammenbruch des Binnenmarktes haben.
Die wirtschaftlichen folgen für europa
Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen könnten die Verbraucherpreise steigen, um die Nachfrage zu dämpfen und die Speicher zu füllen. Doch das Ziel Europas ist nicht nur, die kommenden Monate zu überstehen. Es geht um energetische Unabhängigkeit. Importierte Energie wird jedoch teurer, was durch die Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank, die Zinssätze zu erhöhen, noch verstärkt wird.
Der ausblick auf die zukunft
Wenn der Euro weiter an Wert verliert, könnte dies Europas Pläne zur Bekämpfung der Inflation und zur Verringerung der Energieabhängigkeit stark beeinträchtigen. Die wirtschaftliche Unsicherheit zieht sich wie ein Schatten über den Kontinent. Ob Europa in der Lage ist, diese Krise zu bewältigen, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die kommenden Monate werden entscheidend sein und die Zukunft der europäischen Wirtschaft maßgeblich beeinflussen.