Stellen Sie sich vor, Sie verlieren Ihren Job. Ein Albtraum, oder? Ein wirklich guter Freund von mir hat kürzlich genau das erlebt, und es war nicht nur die Kündigung, die ihn belastete, sondern auch das ganze Drumherum. Die Komplexität der Kündigungsunterlagen in einem dichten und komplizierten Deutsch kann einen selbst den stärksten Nerven rauben! Und wenn man dann noch versucht, rechtlichen Rat in einer Sprache zu finden, die man vielleicht nicht perfekt beherrscht, wird die Situation schnell zu einem echten Stressfaktor. Lassen Sie uns also die wichtigsten Fragen zu diesem Thema klären, damit Sie in Deutschland nicht in die Falle tappen.
Gibt es in deutschland einen “unbefristeten” job?
Die Antwort auf diese Frage ist ein wenig kompliziert. Ja, wenn Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben, bedeutet das, dass Ihr Vertrag auf unbestimmte Zeit läuft. Das heißt, Sie müssen nicht alle paar Monate oder Jahre Ihren Vertrag erneuern. Aber hier kommt das große „aber“: Es gibt bestimmte Bedingungen, unter denen auch Ihr unbefristeter Vertrag gekündigt werden kann. Kündigungen können in zwei Kategorien unterteilt werden: ordentliche und außerordentliche Kündigungen.
Ordentliche kündigung
Bei einer ordentlichen Kündigung wird der Arbeitsvertrag entsprechend den Bedingungen im Vertrag beendet. Zum Beispiel, wenn Sie einen einjährigen Vertrag haben und Ihr Arbeitgeber entscheidet, diesen nicht zu verlängern, ist das eine ordentliche Kündigung.
Außerordentliche kündigung
Eine außerordentliche Kündigung erfordert einen wichtigen Grund. Wenn ein solcher Grund vorliegt, kann der Arbeitsvertrag sogar ohne Kündigungsfrist sofort beendet werden. Ein Freund von mir hatte einen Vertrag über zwei Jahre mit einer Probezeit von sechs Monaten. Nach acht Monaten erhielt er eine Kündigung, weil er die im Vertrag festgelegte Bedingung, ausreichend Deutschkenntnisse zu erlangen, nicht erfüllt hatte. Ein echter Schock!
Rechte nach einer kündigung
Wenn Sie eine Kündigung erhalten haben, sollten Sie so schnell wie möglich einen Rechtsanwalt kontaktieren. Aber seien wir ehrlich, die Anwaltskosten können eine zusätzliche Belastung sein. Hier kommt die Rechtsschutzversicherung ins Spiel. Sie kann Ihnen helfen, rechtliche Gebühren zu sparen und Ihnen in schwierigen Zeiten eine gewisse Sicherheit geben. Wer möchte schon im Stress auch noch über Geld nachdenken?
Kündigungsprozess verstehen
Bei der Kündigung gibt es bestimmte rechtliche Anforderungen, die Ihr Arbeitgeber erfüllen muss. Zum Beispiel muss das Kündigungsschreiben von einer autorisierten Person handschriftlich unterschrieben werden. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte die Kündigung ungültig sein. Die Kündigung kann Ihnen persönlich übergeben, in Ihren Briefkasten geworfen oder per nachverfolgbarem Brief zugestellt werden. Ein kurzer Hinweis: Kündigungen, die mündlich oder per E-Mail ausgesprochen werden, gelten nicht als gültig.
Kündigungsfristen und urlaubstage
Die Kündigungsfrist variiert je nach Dauer Ihrer Anstellung und ist in § 622 des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches festgelegt. Falls Sie sich in der Probezeit befinden, kann die Kündigung viel schneller erfolgen. Ein Beispiel aus dem Leben: Mein Freund, der gekündigt wurde, hatte einen Monat Kündigungsfrist, aber er war berechtigt, 22 Tage bezahlten Urlaub zu nehmen. Letztendlich bat er seinen Arbeitgeber um zwei Monate unbezahlten Urlaub, um sein Deutsch zu verbessern, und siehe da, er bestand die Prüfung!
Kündigungsgründe und abfindung
Wenn Sie kündigen, fragen Sie sich vielleicht: „Kann ich ohne Grund gekündigt werden?“ Nun, in kleinen Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern haben Sie leider keinen gesetzlichen Kündigungsschutz. In größeren Unternehmen müssen Kündigungen jedoch einen gültigen Grund haben, und der Arbeitgeber muss nicht immer einen Grund angeben. Die Gründe können in drei Kategorien unterteilt werden: verhaltensbedingte, betriebsbedingte und personenbedingte Kündigung.
Verhaltensbedingte kündigungen
Diese betreffen in der Regel das Verhalten des Mitarbeiters, wie z.B. Diebstahl oder andere schwerwiegende Vorwürfe.
Betriebsbedingte kündigungen
Diese könnten auf strukturelle Veränderungen in der Firma zurückzuführen sein, wie z.B. die Schließung eines Standorts.
Personenbedingte kündigungen
Hierbei sieht der Arbeitgeber die Fähigkeiten oder das Verhalten des Mitarbeiters als nicht passend an. Wenn Sie also ständig abwesend sind oder nicht die gewünschte Leistung bringen, könnte dies zu einer Kündigung führen.
Abfindungen und arbeitsverträge
Bei Kündigungen kann es auch zu Abfindungszahlungen kommen. Dies kann eine großartige Möglichkeit sein, die Kündigungsfrist zu reduzieren, aber auch eine Falle, wenn Sie dadurch Ihre Rechte auf Anfechtung der Kündigung aufgeben. Seien Sie vorsichtig! Lesen Sie das Kleingedruckte in Ihrem Kündigungsschreiben genau durch.
Besonderheiten für expats
Wenn Sie ein Expat mit einer Blue Card sind, wird die Sache noch komplizierter. Bei Kündigung sind Sie verpflichtet, Ihr örtliches Ausländeramt zu informieren. Oft haben Sie bis zu sechs Monate Zeit, um einen neuen Job zu finden, und möglicherweise Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn Sie in das deutsche System einbezahlt haben. Ein Notfallfonds kann in dieser Übergangszeit unerlässlich sein!
Die Welt des Arbeitsrechts in Deutschland ist voller Fallstricke und Überraschungen. Wissen Sie, was Ihre Rechte sind, und lassen Sie sich nicht von den Herausforderungen entmutigen. Bleiben Sie informiert, und denken Sie daran, dass das Wissen um Ihre Rechte der erste Schritt ist, um in der deutschen Arbeitswelt erfolgreich zu sein!