Wussten Sie, dass Sie in Deutschland Anspruch auf fünf zusätzliche Tage bezahlten Urlaub haben, ohne es zu wissen? Ja, das ist kein Scherz! Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, wie Sie mehr Zeit für Ihre Weiterbildung oder einfach nur für sich selbst bekommen können, dann sind Sie hier genau richtig. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, was dieser zusätzliche Urlaub bedeutet, wer ihn beanspruchen kann und wie Sie ihn beantragen können.
Was ist dieser bezahlte bildungsurlaub?
In vielen Bundesländern haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, sich von ihrer Arbeit für Weiterbildungsmaßnahmen freistellen zu lassen. Dies wird als Bildungsurlaub oder Bildungsfreistellung bezeichnet. Ihr Arbeitgeber gewährt Ihnen also eine Auszeit von der Arbeit, während er weiterhin Ihr Gehalt zahlt. Klingt verlockend, oder?
Wie viele tage stehen ihnen zu?
Die Anzahl der Tage, die Ihnen zustehen, hängt von Ihrem Bundesland ab. In den meisten Bundesländern haben Sie Anspruch auf fünf Tage pro Jahr, vorausgesetzt, Sie arbeiten fünf Tage die Woche. Und das Beste? In vielen Bundesländern können Sie Ihre Urlaubstage für zwei Jahre kombinieren, was bedeutet, dass Sie bis zu zehn Tage Bildungsurlaub pro Jahr nehmen können!
Ein kleiner haken
Leider gibt es einige Bundesländer, wie Bayern und Sachsen, in denen diese Option nicht verfügbar ist. Außerdem gilt: Wenn Sie in einem Bundesland wie Baden-Württemberg arbeiten, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Bildungsurlaubstage nicht ins nächste Jahr zu übertragen. Das heißt, Sie müssen sie jedes Jahr nutzen, wenn Sie diese Gelegenheit wahrnehmen möchten.
Die bedingungen für den bildungsurlaub
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Bildungsurlaub, also müssen die Lehrgänge einem beruflichen oder politischen Zweck dienen. Wenn Sie also planen, nach Frankreich zu reisen, um einen Kochenkurs zu belegen, während Sie als IT-Experte arbeiten, wird das nicht als förderlich angesehen. Allerdings muss der Kurs nicht unbedingt direkt mit Ihrem Beruf zu tun haben. Ein Stressbewältigungskurs könnte beispielsweise hilfreich sein, um einem Burnout vorzubeugen.
Wie beantragen sie bildungsurlaub?
Um Bildungsurlaub zu erhalten, müssen Sie zunächst einen Antrag stellen. Die Fristen für die Einreichung variieren je nach Bundesland. In Baden-Württemberg müssen Sie Ihren Antrag beispielsweise neun Wochen vor Beginn des Kurses einreichen, während es in vielen anderen Bundesländern sechs Wochen sind.
Der prozess der antragstellung
Der Antrag für den Bildungsurlaub muss schriftlich oder elektronisch bei Ihrem Arbeitgeber eingereicht werden. Der Arbeitgeber entscheidet in der Regel sofort, jedoch spätestens vier Wochen nach Eingang des Antrags. Wenn er innerhalb dieses Zeitraums nicht entscheidet, wird der Antrag automatisch als genehmigt angesehen. Praktisch, oder?
Kann der arbeitgeber den bildungsurlaub ablehnen?
Nun, nicht jeder Arbeitgeber wird begeistert sein, wenn Sie einen Antrag auf Bildungsurlaub stellen. Es kann sogar vorkommen, dass die Personalabteilung nicht einmal über solche Urlaubsoptionen informiert ist. Aber das ist kein gültiger Grund für eine Ablehnung!
In bestimmten Fällen kann der Arbeitgeber den Antrag ablehnen, zum Beispiel aus dringenden betrieblichen Gründen. Wenn Urlaubs- oder Krankheitsfälle von Kollegen zu erheblichen Beeinträchtigungen der Betriebsabläufe führen, kann dies ein Grund sein. Ebenso, wenn bereits die Entitlement für 10 % der Mitarbeiter im Unternehmen für das laufende Jahr genehmigt wurde oder wenn weniger als 10 Personen im Unternehmen beschäftigt sind.
Was ist mit den kosten für den kurs?
Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, die Kosten für den Kurs zu übernehmen. Allerdings zahlen einige Unternehmen die Kursgebühren oder gewähren einen Zuschuss, insbesondere wenn es Teil ihrer Unternehmenspolitik ist. Viele Unternehmen übernehmen beispielsweise die Kosten für Deutschkurse für ihre internationalen Mitarbeiter.
Selbst wenn Ihr Unternehmen die Kosten nicht übernimmt, haben Sie die Möglichkeit, diese in Ihrer Steuererklärung geltend zu machen. Außerdem können Sie unter Umständen einen Teil Ihres Bildungsurlaubs von Ihrer Krankenversicherung erstattet bekommen, abhängig von der Versicherung, die Sie haben.
Ein kleiner bonus
Je nach Krankenkasse können Sie bis zu 75 Euro für den Bildungsurlaub zurückbekommen. Dies mag nicht viel erscheinen, aber wer würde sich nicht über einen kleinen Bonus freuen?
Insgesamt gibt es also viele Möglichkeiten, von diesem zusätzlichen bezahlten Urlaub in Deutschland zu profitieren. Wenn Sie die Chance haben, Ihre Fähigkeiten zu erweitern oder einfach etwas für sich selbst zu tun, zögern Sie nicht, diese Möglichkeit zu nutzen. Wer weiß, vielleicht ist das der Schlüssel zu mehr Berufszufriedenheit und weniger Stress!
